Wiederentdeckter BfN-Wolfsbericht entlarvt Fake-News der Regierung – Wolfsbestand laut Wissenschaftler gefährdet

Ein interner Fachbericht des Bundesamts für Naturschutz (BfN), der monatelang als „verschollen“ galt, ist wieder aufgetaucht. Dieser Bericht, der die wissenschaftliche Grundlage für den „günstigen Erhaltungszustand“ (FV) des Wolfs (Canis lupus) in Deutschland liefert, zeigt: Die Population ist weitaus gefährdeter, als die offiziellen Meldungen an die EU-Kommission suggerieren. Die Erkenntnisse stammen aus einem Artikel der österreichischen Naturschutzorganisation ANCA (Animal Nature Conservation Austria), die den Bericht erstmals öffentlich thematisiert.

Als Verein, der sich für den Schutz des Wolfs einsetzt, sehen wir in dieser Diskrepanz zwischen Wissenschaft und Politik einen Skandal, der den gesamten europäischen Naturschutz untergräbt. Wir danken ANCA für ihre mutige Berichterstattung und fordern sofortige Transparenz und Korrektur der irreführenden EU-Meldungen.
Beispielfoto Wolfsrudel © Brigitte Sommer

Der Kontext: Ein transparenter wissenschaftlicher Prozess – ignoriert von der Politik

Der BfN-Bericht entstand aus einem Auftrag der Umweltministerkonferenz vom Jahr 2020: Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe sollte Referenzwerte für eine „günstige Referenzpopulation“ des Wolfs entwickeln, um die Erhaltungszustandsbewertung gemäß EU-FFH-Richtlinie (Artikel 17) fundiert zu gestalten. Die Staatssekretär-Arbeitsgruppe Wolf präzisierte dies: Vollständige Darstellung des Vorgehens, Prüfung von Modellen und einheitliches, wissenschaftlich tragfähiges Verfahren. Der vierjährige Prozess (2020–2023) war ein Meisterwerk interdisziplinärer Zusammenarbeit:
  • Forschungsauftrag ans Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) ab März 2022: Entwicklung eines Populationsviabilitätsmodells (PVA), basierend auf über 20 Jahren Monitoringdaten, einem Habitatmodell von 2020, Geburten- und Sterberaten. Dies ist die umfassendste Datenbasis für eine FFH-Art in Deutschland.
  • Genetische Analyse durch das Senckenberg-Forschungsinstitut, wie von der EU gefordert.
  • Begleitung durch einen siebenköpfigen Expertenbeirat (Fachleute für Populationsdynamik, Ökologie und Wolfsforschung).
  • Eingebundenheit der Bund-Länder-AG und Monitoringexperten aller Bundesländer, inklusive Workshops im September 2023 in Bonn.

Entscheidungen wurden in zwei schriftlichen Ergebnissen von den Ländern bestätigt. Der Entwurf der Berichte lag im Herbst 2023 vor und sollte die EU-Berichterstattung 2025 prägen. Stattdessen galt er als „verschollen“ und wurde in der politischen Debatte nie erwähnt – bis ANCA ihn ans Licht brachte.

Wissenschaftliche Kernbefunde: Der Bestand des Wolfs ist nicht „günstig“

Der Bericht leitet Referenzwerte ab, die eine langfristig stabile Population definieren. Basierend auf dem PVA-Szenario „2b_m22“ (Kipppunkt, ab dem Rückgangsrisiken steigen) liegt der Mindestwert für die Gesamtpopulation bei 339 Rudeln oder territorialen Paaren. Die Verteilung auf biogeografische Regionen:

 

Region
Referenzwert (Rudel/Paare)
Alpin
4
Atlantisch
53
Kontinental
282
Gesamt
339

Weitere Erkenntnisse:

  • Genetische Diversität: Noch instabil; die Population hängt von Genfluss aus Nachbarregionen (z. B. Alpen, Baltikum) ab. Ohne ausreichenden Zufluss droht Inzuchtdepression.
  • Aktuelle Rudelzahlen: Deutlich unter den Referenzwerten (z. B. Kontinentalregion: weit unter 282)
  • Habitat und Verbreitung: Erhebliche Flächen sind geeignet, bleiben aber unbesiedelt – durch Fragmentierung, Verkehrsmortalität und Barrieren
  • Zukunftsaussichten: Nicht „günstig“; Risiken durch menschliches Zutun 

Die interdisziplinäre Fachgruppe kam 2023 zu einem klaren Schluss: Der Erhaltungszustand des Wolfs ist ungünstig-schlecht (U2) in allen Regionen. Prinzip: „Wissenschaft bestimmt den Zustand – Politik bestimmt die Maßnahmen. Der Widerspruch: Politische FV-Meldung ignoriert die Wissenschaft. Trotz dieser Befunde meldete Deutschland 2025 der EU-Kommission:

  • Atlantische Region: Günstiger Erhaltungszustand (FV) – 31. Juli 2025.
  • Kontinentale Region: FV – Oktober 2025.

Diese Meldungen widersprechen dem Bericht fundamental: Keine neuen Daten rechtfertigen die Abkehr von den Referenzwerten und es fehlt an einer Erklärung für die Diskrepanz. Dies untergräbt die Glaubwürdigkeit des europäischen Naturschutzes und dreht Wissenschaft und Politik um. Dazu belegen auch die offiziellen Monitoringzahlen aus 24/25, dass der Erhaltungszustand des Wolfs in Deutschland nicht erreicht ist. 

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Danksagung an ANCA: Grenzüberschreitender Schutz für den Wolf

Wir danken ANCA – der Animal Nature Conservation Austria – herzlich für ihren Artikel „Ups! Verschollener BfN-Wolfsbericht wieder aufgetaucht – und er zeigt: Der Wolf ist gefährdeter als die Politik behauptet“ (veröffentlicht auf anca.at). ANCA, eine engagierte Plattform für Natur- und Artenschutz im Alpenraum, zieht Parallelen zu Österreich: Dort verzögert sich die EU-Berichterstattung seit elf Monaten (Stand November 2025) und politische Akteure ignorieren wissenschaftliche Warnungen. Der Wolf kennt keine Grenzen – ANCA’s Arbeit unterstreicht die Notwendigkeit einer Allianz für grenzüberschreitenden Schutz. Die Ergebnisse dürften auch einen neuen Blick auf das Tun der Schweizer Regierung werfen, die weitere Wölfe eines grenzüberschreitenden Rudels brutal und  ohne Einverständnis der italienischen Nachbarn getötet hat  

Wir fordern:

  1. Unabhängige Überprüfung der FV-Meldungen.
  2. Strengen Schutzstatus beibehalten.
  3. Übergabe des Wolfsmonitorings in die Hände einer tatsächlich regierungsunabhängigen Naturschutzorga und die Einbindung des LUPUS-Institutes in diese Orga 

 

Quelle mit Link zu dem verschollenen Bericht:

https://anca.at/ups-verschollener-bfn-wolfsbericht-wieder-aufgetaucht-und-er-zeigt-der-wolf-ist-gefahrdeter-als-die-politik-behauptet

 

Weitere Quellen

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/11/14/wolfsmonitoring-2024-25-die-offiziellen-zahlen-beweisen-der-guenstige-erhaltungszustand-ist-nicht-erreicht/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/10/15/politische-willkuer-statt-wissenschaft-bmu-meldung-zum-guenstigen-erhaltungszustand-des-wolfs/

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Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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Umweltministerkonferenz in Saarbrücken: Alle Parteien einig – der Wolf soll ins Jagdrecht

Die 105. Umweltministerkonferenz (UMK) vom 12.–14. November 2025 in Saarbrücken hat es schwarz auf weiß besiegelt: Alle 16 Bundesländer – ohne jede Gegenstimme – fordern die Aufnahme des Wolfs ins Bundesjagdgesetz und schnellere Abschüsse. Der Antrag von Mecklenburg-Vorpommern (SPD-Minister Till Backhaus) wurde einstimmig angenommen – von CDU, SPD, Grünen, FDP und Linken gleichermaßen.

Besonders aufschlussreich ist, wer alles mit „Ja“ gestimmt hat:

  • Grüne Umweltminister aus Baden-Württemberg (Thekla Walker), Niedersachsen (Christian Meyer), Nordrhein-Westfalen (Oliver Krischer), Rheinland-Pfalz (Katrin Eder), Schleswig-Holstein (Tobias Goldschmidt) und Hamburg (Jennifer Jasberg)
  • SPD-regierte Länder wie Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Saarland und Bremen
  • Sogar Stadtstaaten und Koalitionen mit Grünen-Beteiligung
Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Kein einziger Grüner Minister hat sich quer gestellt. Kein einziger SPD-Minister hat abgelehnt. Damit ist endgültig deutlich:
Beim Thema Wolf gibt es keinen Unterschied mehr zwischen „links“ und „rechts“, zwischen „grün“ und „schwarz“.
Die oft gehörte Erzählung in Wolfsfreundeskreisen – „nur die AfD und rechte CDU-Landesverbände wollen den Wolf weg“ – ist längst überholt. Die Realität sieht anders aus:
SPD und Grüne stimmen seit Jahren gemeinsam mit CDU und FDP für immer schärfere Abschussregelungen.
Sie tun es nur mit anderen Worten: „Akzeptanzsicherung“, „Bestandsmanagement“, „Weidetierschutz“. Das Ergebnis ist dasselbe: Der Wolf soll ins Jagdrecht und leichter geschossen werden dürfen.

Diese Konferenz war kein Ausrutscher – sie ist der vorläufige Höhepunkt einer jahrelangen Politshow:

  • Erst wird der „günstige Erhaltungszustand“ trotz riesiger Verbreitungslücken gemeldet,
  • dann wird der Schutzstatus auf EU-Ebene abgesenkt,
  • und jetzt fordern ausgerechnet grüne und rote Minister die Umsetzung im nationalen Recht.

Wer weiterhin glaubt, dass „die Grünen“ oder „die SPD“ den Wolf retten werden, lebt in einer Illusion, die von den Parteien selbst jahrelang gepflegt wurde. Die Wahrheit ist: Wenn es drauf ankommt, stehen alle Parteien geschlossen gegen den strengen Schutz des Wolfs.

Beispielfoto Wolf © Brigitte Sommer

Wir sagen es klar und deutlich:

Es ist Zeit, die rosarote Brille abzusetzen.

Nur wer die tatsächliche politische Realität erkennt – nämlich dass alle im Bundestag vertretenen Parteien den Wolf als regulierbares „Wild“ sehen wollen – kann richtig reagieren. Die nächste Eskalationsstufe kommt bestimmt: der Gesetzentwurf des Bundes, der den Wolf endgültig zur Jagdbeute macht. Wer den Wolf wirklich schützen will, darf sich nicht länger auf Parteifarben verlassen.
Der Schutz des Wolfs ist keine Frage von „links“ oder „rechts“ mehr – er ist eine Frage von Zivilcourage gegen eine Politik, die sich längst einig ist.

Selbst der WWF, der sonst als Lobbyaffin gilt, warnt nun vor der Heuchelei in diesem Prozess. In einer Pressemitteilung vom 13. November 2025 kritisiert der WWF die geplante Aufnahme des Wolfs ins Bundesjagdgesetz scharf: „Will die Bundesregierung den Wolf ins Bundesjagdgesetz aufnehmen, so müssen die Regelungen rechtskonform mit den Vorgaben der FFH-Richtlinie sein und dürfen den Erhaltungszustand des Wolfes nicht verschlechtern.“
Besonders die Forderung und Zustimmung der anderen Verbände zu schnellen Einzelabschüssen von „auffälligen“ Wölfen – als angebliche Lösung für Konflikte mit Weidetieren – ist für uns absolut inakzeptabel. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. lehnen jede Form von Einzelabschüssen ab, egal ob reaktiv oder präventiv. Warum? Weil genau diese Maßnahmen Risse provozieren und mehr Konflikte nach sich ziehen – eine Tatsache, die längst wissenschaftlich bewiesen ist.
Aktuell erleben wir das live in der Schweiz: Trotz massenhaft  getöteter Wölfen in den letzten Monaten und „präventiver Regulierungen“ in Kantonen wie Wallis und Graubünden gehen die Konflikte nicht zurück. Im Gegenteil: Die Zerstörung von Rudeln schafft Vakuum-Effekte, neue Wölfe wandern ein und ungeschützte Herden werden zur leichten Beute. Organisationen wie CHWOLF kritisieren: Solche Maßnahmen widersprechen der Berner Konvention und sind unverhältnismäßig.

Die Heuchelei der Politik: Risse als Vorwand für mehr Tötungen

SPD- und Grünen-Minister predigen, genau wie Minister von konservativen und rechten Parteien „Akzeptanzsicherung“ und „Bestandsmanagement“, fordern aber genau das, was die Wissenschaft ablehnt: Einzelabschüsse, die Rudel zerreißen und langfristig mehr Schäden verursachen. Das ist keine Lösung – das ist geplante Eskalation. Prävention wie Elektrozäune und Herdenschutzhunde hat 2024 die Risse um bis zu 25 % gesenkt (WWF-Daten).

Nur wer nicht mehr die Augen vor der Realität verschließt, kann merken, was vor sich geht und entsprechend reagieren. 
Quelle:

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Wolfsmonitoring 2024/25: Die offiziellen Zahlen beweisen – der günstige Erhaltungszustand ist nicht erreicht

Am 11. November 2025 hat die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) die Ergebnisse des Monitorings 2024/25 veröffentlicht. Die Daten widersprechen deutlich dem vom Bundesumweltministerium an die EU gemeldeten „günstigen Erhaltungszustand“. Doch nicht nur das, wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehen in den Zahlen auch Indizien für illegale Wolfstötungen und wir entdecken einen kuriosen Widerspruch.

Beispielfoto Wölfe. © Brigitte Sommer

 

Am 11. November 2025 hat die DBBW die Monitoring-Ergebnisse für das Jahr 2024/25 (1. Mai 2024 – 30. April 2025) veröffentlicht. Die wesentlichen Zahlen:

  • 276 bestätigte Territorien (219 Rudel, 43 Paare, 14 sesshafte Einzeltiere)
  • Mindestens 1.636 nachgewiesene Individuen
  • 163 tote Wölfe gemeldet, davon 124 Verkehrstote, 16 nachgewiesene illegale Tötungen, 3 Management-Entnahmen
  • Vorkommensgebiet um 5 % gewachsen, aber weiterhin große Lücken in West- und Süddeutschland
  • Erstmals seit 2000 keine Zunahme der Territorien (Vorjahr: 274)

 

Die DBBW spricht von „Stagnation“ – wir von Rückgang 

  1. Die Zahlen sind tatsächlich schon wieder veraltet
    Der Stichtag ist der 30. April 2025. Seit Mai 2025 wurden in mehreren Bundesländern Rudel und Einzeltiere nicht mehr nachgewiesen, darunter:

    • Bayern: mehrere bestätigte Territorien ohne Nachweis von Reproduktion 2025
    • Hessen: Territorium Rüdesheim seit Sommer 2025 leer. In ganz Hessen gibt es nur noch drei Territorien. 
    • Niedersachsen und Brandenburg: wiederholte Fälle von verschwundenen Mutterwölfinnen
    • Dazu widersprechen Daten aus unserem internen Wolfsmonitoring den offiziellen Daten in Ostsachsen, wo wir kaum Nachweise haben. Man kann unserer Ansicht nach also nicht von Wolfsrudeln dicht an dicht sprechen.

    Diese Verluste fließen erst ins Monitoring 2025/26 ein – die aktuellen Zahlen können daher den tatsächlichen Rückgang gar nicht wiedergeben.

  2. 16 nachgewiesene illegale Tötungen sind nur die dokumentierte Spitze
    Die überwiegende Mehrheit illegaler Tötungen wird nicht entdeckt. Professionelle Methoden (Gift, Schlingen, Nachtschüsse mit anschließender Beseitigung) hinterlassen keine auffindbaren Kadaver. Die sinkende Zahl gemeldeter Totfunde (nach Jahren stetigen Anstiegs) korreliert exakt mit der politischen Lockerung des Schutzstatus – ein statistisches Indiz für zunehmende verdeckte Kriminalität.
  3. Der günstige Erhaltungszustand ist nach wie vor nicht erreicht
    Die aktuelle Verbreitungskarte der DBBW zeigt große wolfsfreie Zonen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Tragfähigkeitsanalysen auf Basis verfügbarer Lebensräume und Beutetierdichte ergeben ein Potenzial von mehreren Tausend Wölfen in Deutschland. Selbst bei 1.636 dokumentierten Tieren liegt die Population weit unter jedem wissenschaftlich begründeten Schwellenwert für einen günstigen Erhaltungszustand.

Kurioser Widerspruch

Es ist bewiesen, dass die DBBW nicht unabhängig arbeiten kann. Die Unabhängigkeit ist rechtlich und organisatorisch ausgeschlossen:

  1. Finanzierung
    100 % der Mittel kommen aus dem Haushalt des Bundesumweltministeriums (BMUV).
  2. Fachliche Aufsicht
    Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) ist die direkte Weisungs- und Aufsichtsbehörde. Das BfN wiederum ist eine nachgeordnete Behörde des BMUV (§ 2 BfNG).
  3. Personelle Verflechtung
    Die Leitung der DBBW wird vom BfN bestellt und kann jederzeit abberufen werden.
  4. Rechtlicher Status
    Die DBBW ist kein eigenständiges Forschungsinstitut, keine Stiftung und keine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit eigener Rechtspersönlichkeit – sie ist organisatorisch ein Projekt innerhalb des BfN.

Das bedeutet:
Die DBBW kann keine eigenen wissenschaftlichen Positionen vertreten, die dem BMUV/BfN politisch unangenehm sind. Sie kann keine Daten zurückhalten, aber sie kann auch keine Daten veröffentlichen, die vom Ministerium oder vom BfN nicht freigegeben werden.
Fazit: Die DBBW ist nach geltendem deutschen Verwaltungsrecht keine unabhängige Institution. Sie ist ein fachlich spezialisiertes, aber voll weisungsgebundenes Organ innerhalb der Bundesverwaltung. Das schließt institutionelle Unabhängigkeit aus – unabhängig davon, wie gewissenhaft und objektiv die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort arbeiten.

Zwischen den eigenen Monitoring-Daten (DBBW) und der offiziellen Meldung an die EU-Kommission (BMUV) besteht ein klarer fachlicher Widerspruch, vor allem beim Kriterium Verbreitung. Dieser Widerspruch wird von uns seit der Veröffentlichung des Berichts 2025 als politisch motiviert und wissenschaftlich nicht nachvollziehbar kritisiert. Das BMUV hat sich damit selbst in eine fachlich schwer haltbare Position gebracht.

 

Die Grafik macht deutlich, wie viel Platz für Wölfe in Deutschland noch vorhanden ist. Selbst in Gebieten, wo grün in grün übergeht, verteilen sich wenige Wölfe auf eine riesige Fläche. © DBB-Wolf

Forderungen von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

  • Rücknahme der Meldung des günstigen Erhaltungszustandes und Bildung einer Untersuchungskommission darüber, wie die Meldung des günstigen Erhaltungszustandes ermittelt worden ist.
  • Einrichtung einer unabhängigen Bundeseinheit zur Verfolgung von Wildtierkriminalität
  • Rücknahme des Wolfs aus dem Bundesjagdrecht.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der Wolf ist in Deutschland noch lange nicht sicher.

 

Quellen:

https://www.dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/ergebnisse-des-wolfsmonitorings-2024-25-veroeffentlicht-bestandsentwicklung-stagniert

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/10/15/politische-willkuer-statt-wissenschaft-bmu-meldung-zum-guenstigen-erhaltungszustand-des-wolfs/?fbclid=IwY2xjawODw6RleHRuA2FlbQIxMQBzcnRjBmFwcF9pZBAyMjIwMzkxNzg4MjAwODkyAAEeYHbSwJC1eUaTTMzIsGOnX72W8NAvXOaD14-WK6_JYpOZv7PGGeTungtvxdo_aem_kOdXS48ilMemCY7XDGjEiA

https://www.bfn.de/aktuelles/aktuelle-daten-zum-wolf-deutschland-veroeffentlicht

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

 

Die Abgründe der Mordlust: Von der Jagd auf Tiere zur Jagdeskalation auf Kinder

Ein kürzlich aufgedeckter Skandal aus dem Bosnienkrieg (1992–1995) erschüttert Europa: Wohlhabende Männer aus Italien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Kanada und den USA zahlten zwischen 300.000 und 400.000 Euro pro Person, um als „Wochenend-Scharfschützen“ in die belagerte Stadt Sarajevo einzureisen. Per Hubschrauber der serbischen Armee in die Berge geflogen, schossen sie aus sicherer Distanz auf unbewaffnete Zivilisten – Frauen, Ältere, Kinder. „Kinder kosteten extra“, wie der Enthüllungsjournalist Ezio Gavazzeni dokumentiert. Die Mailänder Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen über 200 Verdächtige im Alter von 65 bis 80 Jahren, viele davon waffenaffine Unternehmer mit besten politischen Verbindungen. Freitagabend Abreise, Samstag Töten, Sonntag Heimreise – ein makabrer Wochenend-Trip.

Diese organisierte Menschenjagd ist kein isolierter Kriegsverbrechen-Komplex, sondern ein Extrembeispiel für eine Persönlichkeitsstruktur, die Tötung als käufliches Freizeitvergnügen inszeniert. Wolfsschutz-Deutschland e. V. sieht hier nicht nur historische Grausamkeit, sondern eine Warnung: Dieselben psychologischen Muster und finanziellen Mechanismen, die reiche Einflussnehmer zur Jagd auf Tiere trieben, scheuen auch nicht vor der Jagd auf Menschen zurück. Die Eskalationslinie ist offensichtlich – und sie beginnt bei der Normalisierung von Dominanz über Leben.
Zirka 25.000–35.000 Wölfe pro Jahr werden von Jägern weltweit getötet. Beispielfoto Wölfe. © Brigitte Sommer

Die Grausamkeit der bezahlten Menschenjagd: Ein Blick in die Psyche

Was treibt Menschen dazu, für das Töten von Kindern extra zu zahlen? Die Täter waren keine Soldaten im Kampfeinsatz, sondern zahlungskräftige Freizeitjäger, die Krieg als exklusives Erlebnis konsumierten. Psychologisch offenbart sich hier eine Kombination aus narzisstischer Grandiosität, machiavellistischer Manipulationsbereitschaft und psychopathischen Zügen – die sogenannte Dark Triad oder Dunkle Triarde. Studien zeigen, dass Personen mit hohen Werten in diesen Merkmalen Empathie systematisch deaktivieren, um Machtrausch zu erleben. Das Opfer wird entmenschlicht, zur bloßen Zielscheibe reduziert. Der Schuss aus 800 Metern Distanz schafft emotionale Distanz – genau wie bei der Trophäenjagd, nur dass hier Menschen die „Trophäe“ waren. Die Täter suchten nicht nur den Adrenalinkick, sondern Bestätigung ihrer Überlegenheit. Geld und Netzwerke ermöglichten den Zugang zu einem Kriegsgebiet, das für normale Menschen unvorstellbar war. Die Grausamkeit lag nicht im Akt des Tötens allein, sondern in der Kälte der Planung: Wochenendtermine, Preislisten, Extra-Gebühren für „besondere Ziele“. Solche Strukturen erfordern eine Persönlichkeit, die moralische Hemmschwellen bewusst ausschaltet – eine Fähigkeit, die sich nahtlos überträgt.

Der finanzielle Mechanismus: Reichtum als Eintrittskarte zur Grausamkeit

Die Parallele ist frappierend: Reiche und Einflussreiche bezahlen Unsummen, um töten zu dürfen. In Afrika kostet der Abschuss eines Leoparden 26.000 Euro, ein Waldelefant -plus Reise 15.000 Euro, ein Löwe 35.000 Euro. Auf der Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund werden diese „Safaris“ wie Luxusreisen vermarktet. Der Jäger erhält nicht nur die Trophäe, sondern das Gefühl absoluter Kontrolle – ein Gefühl, das die Sarajevo-Täter für 400.000 Euro kauften. In beiden Fällen dient Geld als Schlüssel zur Entmenschlichung bzw. kompletten Entwertung des Opfers. 
Zirka 100.000–200.000 Marderhunde werden von Jägern in Europa im Jahr getötet. Dazu kommen mehr als 60.000 alleine in Japan und im übrigen Asien noch einmal 50.000–100.000 Tiere. Marderhunde gelten als invasiv, aber das Thema ist durchaus umstritten, denn sie ernähren sich hauptsächlich von Mäusen, genau wie Füchse.

Die Eskalationslinie: Von der Jagd auf Tiere zur Jagd auf Menschen

Die Jagd auf Tiere ist kein harmloses Hobby, sondern Trainingsfeld für die Deaktivierung von Empathie. Jeder Schuss auf ein Reh, jeder „kapitale Bock“ an der Wand, verstärkt die Fähigkeit, Leben als austauschbar zu sehen. Psychologen warnen: Wiederholtes Töten führt zu emotionaler Abstumpfung – der Jäger lernt, den Todesmoment zu rationalisieren („Regulierung“, „Naturschutz“, „Tradition“). Diese Abstumpfung ist die Voraussetzung für die Eskalation. Wer gelernt hat, ein Wolfsrudel als „Schädlingspopulation“ zu sehen, kann unter extremen Bedingungen (Krieg, Krise) auch Menschen als „Zielscheiben“ kategorisieren.
Die Sarajevo-Täter waren keine psychisch Kranken, sondern erfolgreiche Mitglieder der Oberschicht mit Jagderfahrung. Ihre Fähigkeit, Grausamkeit zu organisieren, wurzelte in der gleichen Mentalität, die heute Wölfe vergiftet, erschlägt oder erschießt. Die Eskalation ist kein Zufall, sondern logische Konsequenz: Wer für 26.000 Euro einen Leoparden töten darf, hat die Hemmschwelle bereits gesenkt – für 400.000 Euro auf Menschen zu schießen, ist nur eine Frage des Preises und der Gelegenheit.

Die Zunahme illegaler Wolfstötungen: Symptom derselben Mentalität

In Europa explodieren die illegalen Wolfstötungen – ein direktes Ergebnis dieser Eskalationslogik. 2023/2024 wurden bundesweit 193 tote Wölfe dokumentiert, die Dunkelziffer ist hoch. In Sachsen allein seit 2000 über 200 Funde, 2024 drei bestätigte illegale Tötungen. Rudel wie Höhen Rhön oder Rüdesheim werden ausgelöscht: Leitwölfinnen verschwinden, Welpen verhungern. Der Europarat hat den Schutzstatus abgesenkt – ein Freifahrtschein für Legalisierung, der illegale Tötungen weiter befeuert. Die Täter? Oft einflussreiche so genannte Eliten mit Jagdschein, die Netzwerke nutzen, um Spuren zu verwischen. Genau wie die Sarajevo-Täter operieren sie im Schutz von Geld und Beziehungen. Die Motive: Machtdemonstration, Rachefantasien, Traditionswahn. Der Wolf wird zum Symbol für alles, was die eigene Dominanz bedroht – eine Projektion, die in Extremsituationen auf Menschen übertragbar ist.
Zirka 350.000–500.000 Rothirsche pro Jahr werden von Jägern in Europa getötet. Foto: © Brigitte Sommer

Aufruf: Die Kette durchbrechen – bevor sie noch weiter eskaliert

Während wir uns in der Debatte um den Wolfschutz mit Machtmissbrauch und Grausamkeit auseinandersetzen, mahnt auch der Jeffrey-Epstein-Skandal: Die dunkle Seite der Mächtigen reicht tiefer, als wir ahnen. Epstein, der verurteilte Sexualstraftäter, der Minderjährige in ein globales Netz aus Missbrauch und Erpressung verstrickte, war nicht der Ausnahmefall – er ist nur die Spitze des Eisbergs. Seine Verbindungen zu Politikern, Milliardären und Royals wie Prinz Andrew, der kürzlich seinen Titel und seine Residenz verlor, enthüllen ein System, in dem Reichtum und Einfluss Straflosigkeit erkauft. Epsteins Tod 2019 – offiziell Suizid, trotz Verschwörungstheorien um Mord durch mächtige Freunde – und die kürzlichen Enthüllungen aus 2006er-Dokumenten zeigen: Hier ging es um systematischen Missbrauch, der schon vor dem großen Skandal 2019 bekannt war.
Doch der wahre Eisberg? Recherchen der Enthüllungsjournalistin Witney Web  deuten auf ein gigantisches Netz von Erpressung und Vertuschung hin, das Epstein nur als austauschbares Rädchen nutzte – von Finanzeliten bis zu Geheimdiensten.
Die „Klientenliste“, die nie auftauchte, symbolisiert dies: Psychopathen an der Macht, die Kinder und Erwachsene als Ware behandelt, genau wie Trophäenjäger bedrohte Arten. Dieser Skandal spiegelt die Persönlichkeitsstrukturen wider, die wir in der Jagdkultur kritisieren: Narzissmus und Soziopathie, die Leben auslöschen, um einen Lustgewinn zu erzielen oder unvorstellbar grausame Kulthandlungen durchzuführen. 
Epstein zahlte nicht Unsummen für Tötung, sondern für Kontrolle – doch die Eskalation ist dieselbe: Von der bezahlten Tierjagd zur Jagd auf Schwächere, sei es Mensch oder Tier. 

Jeder Einzelne kann handeln

Schau nicht weg – und sag ein klares Nein zur allgegenwärtigen Kriegstreiberei.
Von oben wird kein Frieden kommen; der Wille dazu muss aus der Tiefe der Gesellschaft aufsteigen, von uns allen. Bereits vor zwei Jahren berichteten wir hier über die wahren Gefahren für Kinder: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/13/rotkaeppchensyndrom-versus-fakten-woelfe-nicht-unter-den-gefahren-fuer-kinder/
Quellen:

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Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

Der Wolf im Bundesjagdgesetz: Ein Schlag gegen den Naturschutz – und wie Brandenburg vorprescht

Die jüngste Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt (BMLEH) vom 7. November 2025 markiert einen dunklen Tag für den Wolfsschutz in Deutschland. Unter dem Vorwand eines „umfassenden Pakets zum Schutz von Weidetieren“ wird der Wolf ins Bundesjagdgesetz (BJagdG) aufgenommen – eine Entscheidung, die wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. aufs Schärfste verurteilen. Jeder Abschuss eines Wolfs ist für uns inakzeptabel, unabhängig von politischen Begründungen oder bürokratischen Tricks. Diese Regelung öffnet die Schleusen für eine flächendeckende Jagd auf unsere Wölfe, ignoriert wissenschaftliche Fakten und setzt den mühsam erkämpften Bestand aufs Spiel. Gleichzeitig verkörpert der aktuelle Beschluss des Umweltausschusses in Brandenburg vom 5. November genau diese fatale Eskalation: Der Wolf wird dort als „jagdbares Wild“ ins Landesjagdgesetz aufgenommen, was zu einer Hetzjagd auf „Problemwölfe“ einlädt. Wir fordern: Keine Kompromisse mit der Tötung – nur Prävention und Akzeptanz schaffen friedliches Zusammenleben.

Die Bundes-PM: Ein Blankoscheck für Abschüsse

Die Einigung zwischen BMLEH (Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat) und BMUV (Bundesumweltministerium) klingt auf den ersten Blick ausgewogen: Der Wolf soll in Regionen mit „hoher Dichte“ und „günstigem Erhaltungszustand“ einem „regionalen Bestandsmanagement“ unterworfen werden, Entnahmen bei Rissen seien „rechtssicher“ möglich und präventive Abschüsse in sensiblen Gebieten wie Alpen oder Deichen sollten Schäden vermeiden. Alois Rainer, Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, spricht von „Rechtssicherheit für Tierhalter“, während Bundesumweltminister Carsten Schneider betont: „Der Wolf darf bleiben – es geht um gangbare Wege, friedlich mit ihm zu leben.“ Doch hinter dieser Rhetorik verbirgt sich eine gefährliche Agenda. Die Aufnahme ins BJagdG macht den Wolf zu einem „Wild“ wie Reh oder Fuchs – jagdbar auf Abruf. Präventive Entnahmen ohne Rissnachweis? Das ist nichts anderes als Jagd auf Verdacht. Und wer definiert „hohe Dichte“ oder „nicht zumutbaren Herdenschutz“? Die Länder, Jägerverbände und Landwirte – ohne echte Beteiligung von Naturschützern. Die angekündigte Stärkung des Herdenschutzes (Zäune, Hütehunde) bleibt vage: Eine „Prüfung“ der Finanzierung über die GAK (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur) ist kein Versprechen, sondern ein Aufschub. Studien zeigen: Bis zu 80 Prozent der Risse sind vermeidbar, wenn Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Stattdessen wird hier Abschuss als „Lösung“ gefeiert, was den Wolf weiter stigmatisiert und illegale Tötungen begünstigt.
Beispielfoto Wolf, © Brigitte Sommer
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. lehnen jeden Abschuss ab. Der Wolf ist kein Schädling, sondern eine Schlüsselart für unsere Ökosysteme. Seine Rückkehr nach Jahrzehnten der Verfolgung ist ein Erfolg des Naturschutzes, kein Problem. Die PM ignoriert, dass bundesweit 2024 „nur“ 4.300 Nutztierrisse registriert wurden – bei über 1.600 Wölfen in 209 Rudeln eine äußerst geringe Anzahl, bedenkt man dass viele Risse durch mangelnde Prävention entstehen, nicht durch „Überpopulation“, die bei Beutegreifern wie Wölfen gar nicht vorkommen kann, da sich ihre Population selbst reguliert.

Brandenburgs Umweltausschuss: Der Vorreiter der Eskalation

Diese Regelung bedroht nicht nur den Bestand, sondern auch die Biodiversität und die Akzeptanz des Wolfs in der Bevölkerung. Kaum ist die Bundes-PM erschienen, prescht Brandenburg voran – und verkörpert das Schlimmste an dieser Politik. Am 5. November 2025 beschloss der Umweltausschuss des Landtags einstimmig, den Wolf als „jagdbares Wild“ ins Brandenburgische Jagdgesetz aufzunehmen. Das bedeutet: „Problemwölfe“ sollen künftig ohne langes bürokratisches Prozedere abgeschossen werden können, sobald ein Riss gemeldet wird. Ohne DNA-Prüfung. Der Beschluss folgt einem Antrag der CDU-Fraktion und knüpft nahtlos an die Bundesinitiative an: Im Dezember soll das Kabinett einen „Wolfsjagd-Plan“ beschließen, im ersten Quartal 2026 soll der Landtagsbeschluss folgen.
Brandenburg, mit einem der höchsten Wolfsdichten (ca. 68 Territorien 2023/24), die sich auf eine riesige Fläche verteilen – wird so zum Testfeld für bundesweite Abschussorgien. Der Landesjagdverband (LJVB) fordert bereits feste Quoten und Drückjagden – Forderungen, die im Beschluss zwar nicht explizit stehen, aber durch die Tür hereinkommen. Umweltstaatssekretär Gregor Beyer (FDP) hatte schon im August 2025 eine Quotenjagd angekündigt. Das ist keine „Verbesserung des Managements“, sondern eine Hetzjagd. Beyer wurde zwar gefeuert, doch Mittelstädt gab dem Kind einfach einen anderen Namen. Ein Abschuss von bis zu 330 Wölfen würde die Population (max. 500 Tiere) mehr als halbieren. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. warnen: Dieser Beschluss verstößt gegen die FFH-Richtlinie und öffnet die Flut für illegale Tötungen, wie sie in Brandenburg und in anderen Bundesländer an der Tagesordnung sind.
Beispielfoto Wölfe. © Brigitte Sommer

Realistische Einschätzung der EU-Klagen gegen die Herabstufung des Wolfsschutzes

Die Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) sind ein kritischer Hoffnungsträger, aber ihre Erfolgsaussichten sind realistisch betrachtet moderat (ca. 30–50 % Chance auf Teilerfolg). Selbst bei einem positiven Urteil droht in der Zwischenzeit eine massive Eskalation von Abschüssen. Wir lehnen jeden Abschuss ab und sehen in den Klagen keinen Ersatz für unmittelbares Handeln vor Ort.

Aus Sicht von Wolfsschützern und Juristen (basierend auf vergleichbaren EuGH-Fällen, wie dem Bärenabschuss in Rumänien, C-529/19, 2021) schätzen wir die Chancen realistisch auf 30–50 % für einen Teilerfolg – also Aufhebung der Herabstufung oder strenge Einschränkungen (z. B. obligatorische DNA-Tests, Quotenlimits). Warum?

  • Stärken:
    • Starke wissenschaftliche Untermauerung: Die Kläger haben Zugang zu EU-finanzierten Studien, die die Herabstufung kritisieren und Unterstützung von LCIE/IUCN (700+ Wissenschaftler).
    • Der EuGH priorisiert oft Umweltschutz (Art. 191 AEUV) und hat in 40 % der FFH-Klagen seit 2020 zugunsten von NGOs entschieden.
    • Verfahrensmängel: Die Eile der Kommission (Ignoranz der Frist) und mangelnde NGO-Beteiligung sind klare Verstöße – ähnlich wie im EuGH-Urteil C-674/21 (2023, Bärenjagd).
  • Schwächen:
    • Politische Mehrheit: Die EU-Kommission und der Rat (inkl. Deutschland) haben die Herabstufung mit Mehrheit (Spanien/Irland dagegen) durchgedrückt – der EuGH respektiert oft politische Entscheidungen, solange keine groben Fehler vorliegen (Erfolgsquote bei reinen Verfahrensklagen: ~25 %).
    • Wissenschaftliche Debatte: Die Kommission beruft sich auf „günstigen Erhaltungszustand“ (20.300 Wölfe EU-weit, 2023) – trotz Kritik, was die Klage erschwert.
    • Zeitfaktor: EuGH-Verfahren dauern 12–24 Monate (mündliche Verhandlung ab Frühjahr 2026 möglich); bis dahin gelten nationale Umsetzungen (z. B. Bundes-PM, Brandenburg).
Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Aufruf zum Handeln: Kein Abschuss, sondern Prävention!

Die Verbindung zwischen Bundes-PM und Brandenburgs Beschluss zeigt: Die Jägerlobby diktiert die Agenda. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. lehnen jeden Abschuss ab – und setzen auf echte Lösungen: Ausbau des Herdenschutzes, unabhängiges Monitoring und Aufklärung. Die Klagen von Green Impact & Co und auch von deutschen Verbänden sind richtig und wichtig – doch man darf sich nicht allein darauf verlassen. Selbst bei Erfolg könnten bis zum Urteil so viele Wölfe getötet worden sein, dass der Schaden irreparabel ist. Wichtig ist aktive Arbeit von Wolfsschützern direkt vor Ort – wie wir es mit unserem internen Wolfsmonitoring machen. Auch die Jäger in Brandenburg und bundesweit sind ins offizielle Wolfsmonitoring eingebunden. Sie wollen die Wölfe schießen und überwachen gleichzeitig ihren Bestand. Wer nun noch Daten an dieses Monitoring liefert, macht sich schuldig.

 

Quellen:

https://www.bmleh.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2025/109-wolf-bundesjagdgesetz.html?fbclid=IwY2xjawN74vJleHRuA2FlbQIxMABzcnRjBmFwcF9pZBAyMjIwMzkxNzg4MjAwODkyAAEeGcNEEf-flgWrYjj-M_1DqBNrBWVpcJPTQEJwqu9NWRtfm6OuFGaXwboSNuk_aem_ViMPsecgC1z2lbdCJ6w9OA

https://www.landtag.brandenburg.de/de/46241?fbclid=IwY2xjawN76JZleHRuA2FlbQIxMQBzcnRjBmFwcF9pZBAyMjIwMzkxNzg4MjAwODkyAAEeMZkTOAi87_xabpyHFJbb8S_wewM7ECRTW4sEkI35rGOwgtVw06jxXlHsd0w_aem_Fq_i4QdntnmiXej5iTb7xw

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

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IUCN-Rüge an die Schweiz: Eine zynische Inszenierung im Greenwashing-Theater von Abu Dhabi

Die Schweiz, unser Alpennachbar, feiert gerade eine „Rüge“ der International Union for Conservation of Nature (IUCN) gegen ihre brutale Abschusspraxis am Wolf. In der Mitteilung Motion 142 auf dem Weltnaturschutzkongress in Abu Dhabi (9.–15. Oktober 2025) fordert die Organisation die Schweiz auf, ihre Jagdbestimmungen zu überdenken und sich an wissenschaftlichen Standards sowie internationalen Verpflichtungen zu halten. Doch für Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist das kein Fortschritt, kein Teilerfolg – es ist eine reine Show. Eine Geste, die falsche Hoffnungen weckt, Aktivisten nur in endlose, energieraubende Proteste im Internet treibt und am Ende nichts verändert.

Die IUCN, eine NGO mit beratender, aber keinerlei Durchsetzungskraft, kann weder Gesetze erzwingen, noch Sanktionen verhängen. Ihre Resolutionen sind Luftschlösser, die den Status quo zementieren: Massenabschüsse, genetische Zerstörung und ein Wolf, der weiter als Feindbild missbraucht wird. Und das alles unter der Schirmherrschaft eines Gastgebers, der selbst Meister des Greenwashings ist – Abu Dhabi und die VAE. Auch CHWOLF, die Schweizer Wolfschutzorganisation, sieht in der Annahme der Motion vom 18. Oktober 2025 keinen Durchbruch, sondern einen Appell, der die Schweiz an ihre Pflichten erinnern soll – ohne Garantie auf Umsetzung. Der jüngste Skandal im Kanton Schwyz unterstreicht die Heuchelei: Trotz solcher Resolutionen setzt der Kanton verbotene Anfütterung zur Wolfsjagd ein – ein klarer Verstoß gegen schweizerisches Bundesrecht, der CHWOLF zu einer Strafanzeige gezwungen hat.

Beispielfoto Wolfsrudel. © Brigitte Sommer

Die Schweiz: Rekordabschüsse trotz „Rüge“ – und die Zahlen lügen nicht

Der Wolf ist seit 1995 in der Schweiz heimisch – ein ökologischer Triumph, der nun systematisch zertrampelt wird. Die neuesten Daten der KORA-Stiftung (Monitoringjahr 2024/25, Februar 2024 bis Januar 2025) bestätigen: 39 Rudel, darunter 26 rein schweizerische, mit einer Population von rund 320 Individuen. Dieses Jahr will man auch mit anderen Ländern überlappende Rudel abschießen. 

Im Oktober 2025 zählen unabhängige Quellen sogar bis zu 42 Rudel, ein Zeichen für natürliches Wachstum trotz aller Hürden. Doch was tut die Schweiz? Sie metzelt präventiv – also ohne jeden nachweisbaren Schaden. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) bilanzierte eiskalt: In der zweiten Regulierungsphase (September 2024 bis Januar 2025) wurden 125 Abschüsse bewilligt, 92 Wölfe erlegt – darunter drei ganze Rudel. Dazu kommen reaktive Abschüsse und illegale Tötungen: Insgesamt starben 2024/25 über 100 Wölfe durch menschliche Hand, was die Population auf ein künstliches Plateau drückt. Kantone wie Graubünden (48 Abschüsse) und Wallis führen das Feld an.

Der Skandal im Kanton Schwyz ist nur die Spitze des Eisbergs: Am 12. Oktober 2025 entdeckten zwei Vorstandsmitglieder von CHWOLF im Kerngebiet des Chöpfenberg-Wolfsrudels einen stark verwesten Hirschkadaver und einen frisch aufgebrochenen Rehkadaver, die gezielt vor einer vom Kanton angebrachten Fotofalle platziert und festgebunden waren. Unweit davon stand ein provisorischer Ansitz mit direkter Schusslinie auf die Kadaver. An einer anderen Stelle wurde Hundefutter im Blickfeld einer weiteren Fotofalle ausgelegt. Dieses Vorgehen stellt eine klare verbotene Anfütterung dar – schauerlich und hochgradig fragwürdig, wie CHWOLF betont. Die Organisation hat am 30. Oktober 2025 eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft eingereicht, da es sich um einen Verstoß gegen das Bundesrecht handelt. Solche Praktiken dienen einzig der Jagd auf Wölfe und stellen jede Glaubwürdigkeit der IUCN-Rüge infrage.

Kurzer Blick nach Deutschland

Auch in Brandenburg plant das MLUV („BW“), Kadaver gerissener Nutztiere 48 Stunden liegen zu lassen, um zurückkehrende Wölfe gezielt abzuschießen – sogenannte Kadaverjagd. Der Landestierarzt hat zugestimmt, die neue Wolfsverordnung soll bis November 2025 kommen. Der NABU hat dies zwar nicht direkt gefordert, aber als Kompromiss akzeptiertnur bei nachgewiesenen Schäden und gezielt auf Problemwölfe, nicht pauschal. Ministerium und Bündnis Sarah Wagenkneckt treiben die Kadaver-Methode aktiv voran, als Teil eines „Bestandsmanagements“ (15–35 % Abschussquote). BSW unterstützt dies  als „pragmatisch“. Ganz gleich ob rechts oder links, alle Parteien machen die Agenda mit. Überall. 

Gemetzel in der Schweiz

Diese Abschüsse sind ein reines Gemetzel, übrigens sogar gegen den Willen des Schweizer Stimmvolkes, aber die rechte Regierung hält sich nicht daran. Die in der Schweiz so sehr gelobte „direkte Demokratie“ ist damit eine Farce. Die Berner Konvention verlangt mindestens 17 Rudel für eine lebensfähige Population; die Schweiz balanciert auf der Kippe, schafft „demografische Schwarze Löcher“ und fördert Inzucht durch die Auslöschung ganzer Familien. Und die Risse an Nutztieren? Sie sinken: Von 1.800 im Jahr 2022 auf 926 im Jahr 2024 – dank effektiver Schutzmaßnahmen wie Zäunen und Herdenschutzhunden, die bis zu 90 Prozent wirken. Dennoch priorisiert die Politik Jägerlobby und Panikmache, statt Prävention zu fördern. Die IUCN-Rüge?  Sie ist einfach nur Teil eines Theaterspiels – sie lenkt nur ab, während die Gewehre rauchen. CHWOLF betont in ihrer jüngsten Stellungnahme, dass der Herdenschutz – nicht Abschüsse – die rückläufigen Risszahlen erklärt und warnt vor der drohenden Verspielung des Naturschutzrufs der Schweiz.
Gleichzeitig stimmen Umweltverbände (WWF Schweiz, Gruppe Wolf Schweiz, ProNatura und BirdLife) Abschüssen zu. So entsteht ein Widerspruch und Landwirte sowie Behörden erhalten das Signal, dass sie Abschüsse durch die Provokation von Rissen erreichen können. Ein großes Problem, das ebenfalls für Deutschland zutrifft. Hier akzeptieren praktisch alle Vereine außer Wolfsschutz-Deutschland e.V. Einzelabschüsse. 
In diesem Jahr gab es bereits 52 Wolfstötungen, darunter wurde ein Wolf angeschossen und nicht mehr gefunden. Wahrscheinlich musste er elendig sterben. Viele Welpen werden gekillt. Wir berichteten hier darüber: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/09/01/die-schweizer-lobby-massakriert-erneut-wolfswelpen-und-ihre-familien-und-alle-schauen-zu/

Die IUCN: Täuschung auf ganz großem Niveau

Die IUCN zählt über 1.400 Mitglieder, ihre Resolutionen sind Papierausdrucke ohne völkerrechtliche Bindung. Motion 142 appelliert an „das Vorsorgeprinzip“ und warnt vor Verstößen gegen die Berner Konvention, die der Europarat bereits angeblich prüft. Der Europarat ist aber Teil dieses Systems. Also wird sich gar nichts ändern, während sich Wolfsfreunde viel davon versprechen. Die Schweiz ignoriert Mahnungen und Rügen seit Jahren. Für uns ist das ein zynisches Spiel: Es mobilisiert Tierschützer  für Petitionen und Demos, saugt Energie und spendet falsche Hoffnung, während der Alltag der Wölfe in Blut getränkt bleibt. In Deutschland drohen ähnliche Zustände: EU-weite Abschussquoten, die den Wolf zum Sündenbock machen und von tatsächlichen Problemen,  wie Kriegstreiberei, digitale Idendität oder digitales Zentralbankgeld ablenken, statt Ökosysteme zu bewahren und unsere Natur zu schützen.

Abu Dhabi: Greenwashing-Hochburg als Bühne für Heuchelei

Der Kongress in Abu Dhabi unterstreicht die Absurdität. Die VAE, ein autoritärer Föderalstaat unter der Al-Nahyan-Dynastie, posieren als Umweltschützer, während sie Menschenrechte mit Füßen treten. Der Amnesty Internationals Bericht 2025 meldet Folter, willkürliche Haft und Pressezensur; Human Rights Watch kritisiert Zwangsarbeit und Diskriminierung von Millionen Migranten. Freedom House bewertet die VAE als „nicht frei“ mit null Punkten in politischen Rechten. Wirtschaftlicher Glanz durch Öl und Tourismus kaschiert das – genau wie „grüne“ Projekte den CO2-Fußabdruck. IUCN-Präsidentin Razan Khalifa Al Mubarak, eine Young Global Leaderin des WEF, leitet als Managing Director die Environment Agency – Abu Dhabi (EAD). Die EAD finanziert Fonds wie den Mohamed bin Zayed Species Conservation Fund und Kritiker decken Greenwashing auf: Milliarden in PR-Projekte, während Menschenrechte verletzt werden. Die VAE nutzten das WEF 2025 in Davos (20.–24. Januar) mit einer 100-köpfigen Delegation, um sich als Nachhaltigkeitsführer zu stilisieren – inklusive AI-Partnerschaften. Traditionen? Eher Tarnung für Unterdrückung. Die IUCN, abhängig von solchen Sponsoren, ist Teil des digitalfanziellen Komplexes, der sämtliche politische Systeme unterwirft. Wir haben ein großes Problem damit, dass zu viel Macht, zu viel Geld und zu viele Daten in den Händen von Wenigen sind. 

Die Lösung: Aktive vor Ort

Ermutigend ist der direkte Widerstand vor Ort: Genau wie unsere Aktiven von Wolfsschutz-Deutschland e.V. engagiert sich die Gruppe „Defend the Wolf“ intensiv am Mont Tendre im Jura Vaudois. Unter der Führung von Präsident Fabrice Monnet patrouillieren sie in den Alpen, um Abschussversuche zu verhindern und Jäger oder Behördenvertreter zu kontrollieren– eine mutige „Operation Bouclier de Fer“, die sie bereits seit Jahren durchführen. Sie führen zudem ein unabhängiges Wolfsmonitoring durch, um Rudel, wie das bedrohte Mont-Tendre-Rudel, zu schützen. Im Mai 2025 haben wir uns explizit mit „Defend the Wolf“ solidarisiert und ihre Mobilisierung unterstützt. Leider mussten aktuell auch am Mont Tendre bereits sieben Wölfe sinnlos ihr Leben lassen. Kleine Vereine und Organistationen brauchen mehr Unterstützung, wenn schon nicht vor Ort, dann finanziell.
Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

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NRW: Saga über das Leben der Wölfin Gloria von Wesel

Die NABU-AG, eine Arbeitsgemeinschaft der NABU-Organisationen aus Borken, Bottrop und Wesel arbeitet zum Thema Wolf seit einigen Jahren eng in NRW zusammen. Auf Basis ihrer jahrelangen Erfahrungen mit dem Schermbecker 
Rudel sind die Mitglieder dieser AG zutiefst überzeugt: Problemwölfe werden nicht geboren – sie sind eindeutig menschengemacht. 
Im Zuge dessen ist eine Chronik über das Leben und Sterben der Wölfin Gloria von Wesel entstanden, für die wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. Fotos zur Verfügung gestellt haben. Den Link zum Herunterladen finden Sie in unserem Bericht.

Für die Saga der lokalen Nabus haben wir in unsere Schatzkiste gegriffen und diese Bilder von Glorias Rudel zur Verfügung gestellt. © Wolfsschutz-Deutschland e. V. Es ist nicht gestattet, dass diese Bilder von Dritten weiter verwendet werden und/oder aus der Chronik des Nabu herausgeschnitten oder aus unserem Artikel heraus kopiert und weiter verwendet werden. Eine Veröffentlichung ist nur im Rahmen in der Nabu-Saga selbst über Gloria, bzw. in unseren Artikeln  gestattet.

Am 5. November 2024 wurde die Wölfin Gloria das letzte Mal nachgewiesen, sie hatte zwei ungenügend geschützte Zwergziegen gerissen. Die AG „NABUs im Wolfsterritorium Schermbeck“ nimmt nun den Jahrestag des traurigen Ereignisses im Herbst 2025 zum Anlass, das Leben von GW954f – genannt Gloria – umfassend zu dokumentieren. „Mit vielen Bildern, Grafiken und Links zu Originalquellen wird über die Jahre mit der berühmt-berüchtigten Wölfin am Niederrhein bzw. im Westmünsterland und über damit zusammenhängende Fragestellungen informiert,“ heißt es in einer Pressemitteilung vom 30.11.2025.

Wir hatten uns gerne entschlossen, für den Beitrag Bilder aus unserem vereinsinternen Wolfsmonitoring zur Verfügung zu stellen. Es unterstreicht die Wichtigkeit unseres vereinseingenen Monitorings, dank dessen wir die Wölfe lange Jahre schützen konnten sowie Behörden und Weidetierhaltern und Jägern energisch widersprechen konnten. Wahrscheinlich sind alle Wölfe, die auf den Bildern zu sehen sind, heute nicht mehr am Lieben. Ein Mahnmal für brutales, sinnloses und kriminelles menschliches Handeln.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind nicht immer einer Meinung mit den Nabu-Wolfsfreunden aus Schermbeck, doch eine Zusammenarbeit hat in all den Jahren im Interesse von Gloria und ihrer Familie vor Ort funktioniert und war von Respekt und gegenseitiger Wertschätzung bestimmt. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. vermissen unsere Wölfin ebenfalls sehr und wir sind unendlich traurig, dass die kriminellen Kräfte dort am Ende doch scheinbar erst einmal gesiegt haben. In unseren Augen gibt es natürlich keine Problemwölfe, sondern nur Problemmenschen. Jetzt hat sich dort eine neue Wölfin – Amela –  angesiedelt und wir sind erneut gefordert, auch sie mit all unserer Kraft zu schützen.

Hier kann die PDF-Datei der „NABUs im Wolfsterritorium Schermbeck“ heruntergeladen werden: http://www.nabu-bottrop.de

Hier noch einmal unser Nachruf auf Gloria aus dem Frühjahr dieses Jahres: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/04/04/schermbecker-wolfsrudel-ausgeloescht-wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm/

 

 

Geheim gehaltene Wolfsjagd in Sachsen-Anhalt

Behörden in Sachsen-Anhalt erteilen anscheinend Abschussverfügungen für Wölfe im Dunkeln. Die Öffentlichkeit erfährt nichts, Verbände werden wohl bewusst ausgeschlossen. Wir protestieren scharf gegen diese Praxis. Ist sie ein gezielter Trick, um klagefähige Umweltverbände auszubremsen und den gesetzlichen Schutz der Wölfe zu unterlaufen?

Ein aktueller Fall aus dem Landkreis Wittenberg zeigt, wie das System funktioniert. Am 17. Oktober 2025 habe das Landesverwaltungsamt, laut eines Sprechers des Gerichtes in Halle, eine Ausnahmegenehmigung ausgestellt – gültig nur bis zum 25. Oktober, also acht Tage. Anlass seien mehrere Schafrisse bei einem Schäfer, der früher Handwerker gewesen sei und wegen körperlicher Probleme umgestiegen wäre. Die Behörde habe in seinem Antrag auf Abschuss argumentiert, ihm sei ein Zaun über 90 Zentimeter „nicht zuzumuten“. Fördergelder für 1,20-Meter-Zäune gebe es zu 100 Prozent – er habe aber keinen Antrag gestellt, weil das Aufstellen zu schwer sei. Das Landesverwaltungsamt gab ihm Recht. 
Beispielfoto Wolf-
Ein klagefähiger Umweltverband hat wohl nur durch eine Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz (UIG) von der Verfügung erfahren. Am 21. Oktober sei der Eilantrag beim Verwaltungsgericht Halle eingereicht worden. Das Gericht habe bereits am 23. Oktober stattgegeben – noch vor Ablauf der Verfügung. Ergebnis: Die Genehmigung ist rechtswidrig gewesen. Zumutbarkeit werde objektiv geprüft, nicht nach persönlichen Einschränkungen. Subjektive Argumente würden nicht zählen. Trotz des schnellen Gerichtsentscheids bleibt der Skandal: Ohne die UIG-Anfrage hätte niemand etwas mitbekommen. Die Verfügung ist nirgends zu finden – weder auf der Seite des Landesverwaltungsamtes, noch im Amtsblatt.  „Schnellabschüsse“ sind seit Ende 2024 auch in Sachsen-Anhalt auf der Agenda, sollen Landwirte angeblich helfen. Tatsächlich dienen sie wohl eher dazu, Verbände zu überrumpeln und von den wahren Problemen in der Landwirtschaft abzulenken. Hier hat die Eilvefügung gegen den Abschuss wohl nur funktioniert, weil der Verband aktiv nachgefragt hatte.
Die Rissstatistik des Landesamts für Umweltschutz spricht Bände: Bis Ende Oktober 2025 sind 47 gemeldete Vorfälle verzeichnet, 39 durch Wölfe, 124 getötete Nutztiere – vor allem Schafe. Wittenberg allein: rund 20 Fälle, über 70 Prozent der wolfenbezogenen Risse. In über 60 Prozent der Fälle fehlte ausreichender Schutz. Wiederholt betroffene Halter tauchen wohl immer wieder auf – manche scheinen nicht schützen zu wollen. Hier müsste das Veterinäramt eingreifen: Auflagen erteilen, Fristen setzen, bei Nichteinhaltung Schadensersatz verweigern. Förderung für Zäune und Herdenschutzhunde stehen bereit. Wer sie nicht nutzt, trägt die Schuld, nicht der Wolf. Hier müssten auch endlich Strafen nach der Tierschutz-Nutztierverordnung einsetzen.  
Ein weiteres Telefonat mit den Behörden hat ergeben: Der betroffene Wolf ist ein durchziehendes Tier gewesen.  Solche Wanderwölfe sichern die genetische Vielfalt. Überdies hätte ein Abschuss eines durchziehenden Wolfes dem Weidetierhalter gar nichts gebracht, denn der Nächste kommt bestimmt und bedient sich erneut an ungeschützten Tieren. Wie es auch mit einem Blick in die Rissliste klar wird: Etliche Risse bei Bad Schmiedeberg sind nicht einmal klar einem Wolf zugordnet, sondern noch offen. Am 14. September ist bei Breunigk (ebenfalls Wittenberg) eine tote Wölfin gefunden worden. Die Todesursache der Wölfin ist zwar noch unklar, doch die Nähe zum Rissgeschehen und den Orten der Abschussgenehmigung ist frappierend. Sachsen-Anhalt hatte im Monitoringjahr 23/24 laut DBB-Wolf nur 37 Territorien, die Elb-Auen sind ein natürlicher Korridor zum Durchwandern. Statt auf Prävention will man jetzt anscheinend auf Tötung setzen. 

Wir fordern stattdessen:

  • Sofortige Veröffentlichung jeder Abschussverfügung.
  • Pflicht zur Prävention: Veterinärämter müssen endlich Auflagen nach der Tierschutz-Nutztierverordnung erteilen. 

In den vergangenen 25 Jahren sind in Sachsen-Anhalt 140 Wölfe tot aufgefunden worden. Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld kam am 13. Oktober ein Welpe bei einem Verkehrsunfall ums Leben, am 6. Oktober starb ebenfalls ein Welpe bei einem Unfall im Jerichower Land bei Parchen.

Quellen:

https://www.mz.de/lokal/wittenberg/sechs-schafe-am-elbdeich-bei-bleddin-tot-landwirt-aus-bad-schmiedeberg-ist-schockiert-4040933?utm_source=facebook&utm_medium=cpfeedpush&utm_campaign=Sechs+Schafe+am+Elbdeich+bei+Bleddin+tot+%E2%80%93+Landwirt+aus+Bad+Schmiedeberg+ist+schockiert

https://www.facebook.com/FreundeskreisWoelfe

https://lau.sachsen-anhalt.de/fachthemen/naturschutz/das-wolfskompetenzzentrum-wzi/wolfsmanagement/nutztierrisse/rissstatistik-st/nutztierrisszahlen-2025

 

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2

Natürlicher Tod durch Rudelkonflikte: Die Wahrheit über die getöteten Wolfswelpen bei Leippe und Bernsdorf

Am 20. und 21. Oktober 2025 sorgten zwei tragische Funde für Aufregung im Landkreis Bautzen (Sachsen): Zwei tote Wolfswelpen – Fähen aus dem diesjährigen Nachwuchs des Territoriums Leippe (LPP) – wurden in Wiednitz (bei Bernsdorf) und Leippe entdeckt. Die Polizei Görlitz ging zunächst von einer illegalen Tötung aus, doch detaillierte Untersuchungen haben eine ganz andere, natürliche Ursache ergeben: Die Welpen starben durch innerartliche Konflikte mit anderen Wölfen. Diese Meldung unterstreicht einmal mehr die Komplexität des Wolfslebens – und widerlegt Lügen der Jägerschaft. Bei Wolfsschutz-Deutschland e.V. nehmen wir den Fall zum Anlass, für Fakten und Aufklärung zu werben, statt für Propaganda.

Beispielfoto Wolfswelpen, sechs Monate alt.

Der Fund und die anfängliche Verdachtslage

Ein toter Wolf wurde zufällig von einem Mitglied eines anderen Naturschutzvereins entdeckt. Ein auffälliges Loch im Bauch eines der Welpen ließ zunächst auf einen Schussverletzung schließen – ein typisches Indiz für illegale Abschüsse, die in Sachsen leider kein Einzelfall sind. Die Polizeidirektion Görlitz leitete umgehend Ermittlungen ein und informierte die dpa, deren Artikel rasch andere Medien aufgriffen. Die Öffentlichkeit hielt den Atem an: War dies wieder ein Fall von Wildtierkriminalität, wie sie inzwischen in allesn Wolfsgebieten in Deutschland immer wieder vorkommen? Schwerpunktmäßig auch gerade im Gebiet Knappenrode II, weiter östlich, wo wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. einen Serientäter vermuten. Kurz zuvor hatte der andere Verein Fotos der Funde in einem Social-Media-Thread gepostet. Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V., entdeckte darauf eine Wunde, die sie für einen Kehlbiss hielt – eine Verletzung, die typisch für Kämpfe unter Wölfen ist. Um Klarheit zu schaffen, kontaktierten wir die Behörden. Die Antwort war eindeutig: Beide Welpen waren durch andere Wölfe getötet worden. Leider wurde der Thread des anderen Vereins gelöscht und auch die offizielle Pressemitteilung des LfULG enthält kein Foto. Eine verpasste Chance für transparente Aufklärung – viele Wolfsfreunde wollen oder können diese natürliche Ursache nun nicht akzeptieren und spekulieren weiter über menschliches Zutun.

Die Untersuchungen: Kein Fremdeinwirken, sondern Naturgesetz

Die beiden toten Welpen wurden ins Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin überstellt. Dort ergaben Sektion und radiologische Untersuchungen: Keine Schussverletzungen, keine Giftspuren, kein Hinweis auf menschliches Eingreifen. Stattdessen wiesen die Verletzungen auf innerartliche Konflikte hin – territoriale Auseinandersetzungen und Konkurrenz um Lebensraum und Nahrung. Solche Kämpfe sind unter Wölfen natürlich: Rudel verteidigen ihr Revier erbittert gegen Eindringlinge, besonders Jungwölfe auf Wanderschaft sind hier gefährdet.Das LfULG fasst es in seiner Pressemitteilung treffend zusammen: „Die Sektion der Tierkörper kam zu dem Ergebnis, dass diese offensichtlich in Folge innerartlicher Konflikte zu Tode gekommen sind. Auch die durchgeführte radiologische Untersuchung fand keinerlei Hinweise auf ein Fremdeinwirken.“ Die genetische Zuordnung der Welpen steht noch aus, doch sie gelten als Nachwuchs des Leippe-Territoriums – eines der etablierten Rudel in der Oberlausitz.
Wölfe in Deutschland leben in Familienverbänden und verteidigen ihr Zuhause unerbittlich gegen andere Wölfe. Beispielfoto Wolfsrudel.

Warum Wölfe untereinander kämpfen: Ein starkes Argument gegen die Jägerschaft

Diese Tragödie ist schmerzlich, doch sie ist ein Paradebeispiel für die natürliche Regulierung. Wölfe töten nicht aus Bösartigkeit, sondern aus purer Notwendigkeit: Sie schützen ihr Revier, sichern Ressourcen und verhindern selbst, das es zu viele werden. Jungwölfe, die ihr Geburtsrudel verlassen, wandern oft Hunderte Kilometer – und stoßen dabei auf Rudel, die ihr Revier verteidigen. Die Gefahr droht nicht nur durch Menschen, sondern durch die harte Logik der Natur. Dies widerlegt pointiert die Lieblingsmär der Jägerschaft: „Wölfe vermehren sich unkontrolliert und müssen reguliert werden.“ Falsch! Wölfe regulieren sich selbst, nicht nur durch die Anzahl an Beutetieren in einem Wolfsrevier, sondern auch durch interne Konflikte und Abwanderung der Jungtiere. Studien aus Yellowstone oder Brandenburg zeigen: Wo Wölfe frei leben, stabilisieren sich Wildbestände natürlich, ohne dass Menschen eingreifen müssen. In Sachsen, wo Rudel wie Leippe oder Knappenrode II trotz aller Bedrohungen gedeihen, sehen wir genau das: Ein Ökosystem, das sich selbst balanciert. Statt Abschüssen, wie es die Jagdlobby will, brauchen wir mehr Aufklärung und Herdenschutz – EU-Fördermittel für Zäune und Hunde sind da, werden aber oft ignoriert und  nicht gewollt. 
Der Fall der Welpen bei Leippe und Bernsdorf mahnt: Lasst uns auf Fakten setzen, nicht auf Spekulationen. Die Löschung des Threads und das Fehlen von Fotos in der PM sind bedauerlich – sie nähren Misstrauen. Fotos in entsprechenden Pressemitteilungen könnten Gerüchte und Wut vermeiden. 
Quelle:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2

Trauriger Tod der Fähe GW1999f: Das Leuscheider Rudel – ein Opfer von Verfolgung und Kriminalität

In einer weiteren tragischen Wendung für eines der härtesten umkämpften Wolfsterritorien Deutschlands hat sich bestätigt: Die vor kurzem gefundenen Skelettreste einer Wölfin in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld gehören zu GW1999f, der Fähe des Leuscheider Rudels. Der Todfund wurde am 20. September 2025 gemeldet und sichergestellt. DNA-Abstriche, die an das Senckenberg-Institut zur Analyse überstellt wurden, ergaben eindeutig die Individualisierung der fünfjährigen Wölfin, die auch Mutter des aktuellen Rudels ist. 

Dieser Fund markiert nicht nur den Verlust einer zentralen Figur im Rudel, sondern unterstreicht die anhaltende Bedrohung durch illegale Tötungen und systematische Verfolgung in dieser Region. Das Leuscheider Rudel, das seit 2019 im Westerwald (grenzüberschreitend in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen) etabliert ist, hat in seiner kurzen Geschichte mehr Leid erfahren müssen als viele andere Rudel in Deutschland.
Beispielfoto Wölfin.

Die tragische Geschichte des Leuscheider Rudels: Von der Entstehung zur ständigen Bedrohung

Das Leuscheider Rudel – benannt nach dem Gebiet um Leuscheid im Westerwald – entstand aus den von Verfolgungen übrig gebliebenen früheren Rudeln. Seine Wurzeln reichen zurück zu zwei Rudeln in der Region, die schnell von Konflikten überschattet wurden. Eine Fähe verschwand spurlos, woraufhin der verbliebene Rüde ein neues Paar mit einer anderen Wölfin bildete. Doch auch diese Formation hielt nicht lange: Sowohl der Rüde, als auch die neue Fähe „verschwanden“ unter mysteriösen Umständen – ein Muster, das sich bis heute wiederholen sollte. Die aktuelle Konstellation formte sich um GW1415f, eine starke Fähe, die mit dem aus Bayern zugewanderten Rüden GW1896m (bekannt als „Milan“) ein Rudel aufbaute. GW1415f brachte in den Folgejahren beeindruckenden Nachwuchs zur Welt: 2020 sieben Welpen, darunter GW1999f, die heutige Wolfsmutter des Rudels.
2022 folgten vier weitere Junge, 2023 drei und 2024 sogar vier – ein Zeichen für die Widerstandsfähigkeit des Rudels in einem Territorium von über 200–300 km², das von dichten Wäldern und unzugänglichen Hängen geprägt ist, aber zunehmend durch Abholzung und Jagdinteressen bedroht wird. Doch diese Erfolge waren von Anfang an von Tragödien überschattet. GW1415f, die Gründungsfähe, wurde zuletzt am 6. April 2022 nachgewiesen und ist seitdem verschwollen – ein Verlust, der das Rudel auf nur fünf Mitglieder schrumpfen ließ. GW1999f, ihre Tochter aus dem 2020-Wurf, übernahm die Rolle der Mutter und führte das Rudel mit GW1896m weiter. Sie wurde mehrmals in Altenkirchen-Flammersfeld nachgewiesen. Nun war GW1999f seit dem 26. Mai 2025 nicht mehr nachgewiesen worden. Vorher war sie am 24. Januar und am 7. April anhand von Kotspuren nachgewiesen worden. 
Ein weiteres Opfer: Der geflohene Jungwolf „Butzi“ GW2554m, https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/12/hessen-wolf-butzi-hat-jetzt-eine-gefaehrtin/  der 2023 vor der Verfolgung im Westerwald in den Taunus (Hessen) floh und dort das Territorium Butzbach etablierte. Nach unserer Überzeugung wurde auch Butzi von 2024 auf 2025 illegal getötet. Das Territorium Butzbach ist nicht mehr aufgeführt in den offiziellen Monitoring-Daten von HessenForst. Einmal ansässige Wölfe wandern nicht mehr ab – sie verteidigen ihr Revier bis zum Tod. Seine Partnerin ist ebenfalls spurlos verschwunden. Auch dieser Fall passt ins Muster von überbordender Kriminalität und nicht vorhandenem Unrechtsbewusstsein.
Die drei Wolfswelpen des Rudels sind nun schon fast so groß wie ausgewachsene Wölfe, doch sie können sich noch nicht alleine verwsorgen. Beispielfoto.

Der Weg zur Kriminalität: Hetze, illegale Tötungen und organisierte Verfolgung

Der Westerwald, idyllisch auf den ersten Blick, ist zu einem Hotspot für Wildtierkriminalität geworden. Hier verschmelzen lokale Interessen – vor allem von Jägern, Forstbetrieben und Landwirten – mit einer toxischen Mischung aus Desinformation und Gewalt. Das Leuscheider Rudel geriet früh in den Fokus: Bereits 2021 und 2022 häuften sich Nutztierrisse an ungeschützten Tieren, die von Wölfen genutzt wurden. Statt auf effektiven Herdenschutz (wie EU-subventionierte Elektrozäune mit 10.000 Volt) zu setzen, eskalierten Medien und Lokalpolitiker (z. B. CDU im Kreis Neuwied) die Stimmung: Aufrufe zu Abschüssen, Falschmeldungen über „Kälberrisse“ (die sich als Hundeangriffe entpuppten) und Hetze in WhatsApp-Gruppen von Wolfshassern. Die Kriminalität nahm greifbare Formen an:
  • Illegale Tötungen: Neben dem Verschwinden von GW1415f und GW1999f wurde im Februar 2025 die 9-monatige Jungwölfin GW4599f (ebenfalls aus dem Rudel) in Fiersbach erschossen aufgefunden – Todesursache: Herzbeuteltamponade durch Schussverletzung. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelte, Wolfsschutz-Deutschland e.V. erstattete Anzeige und setzte eine 1.000-Euro-Belohnung für Hinweise aus. Mehrere Welpen starben bei Verkehrsunfällen und ganze benachbarte Rudel lösten sich auf, nachdem Mütter und Väter eliminiert wurden.
  • Vandalismus und Bedrohungen: Im April 2022 wurde das Auto unseres Vorstands während einer Recherche in Buchholz beschädigt – Reifen platt gemacht, Stoßstange beschädigt –, nachdem der Standort in einer Jäger-WhatsApp-Gruppe geteilt wurde. Solche Angriffe auf Naturschützer sind Symptome einer Radikalisierung: Aufrufe zu „Steinsalz-Schüssen“ (die Wölfe vergiften, ohne Spuren zu hinterlassen) oder Giftmischungen aus Backzutaten kursieren offen.
  • Offizielle Verfolgungsversuche: GW1896m, der Vater, wurde mehrmals zur Zielscheibe: Im November 2024 wollte Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) eine Abschussverfügung erteilen, nach Rissen an vier Schafen. Gerichte in Koblenz (17.12.2024) und Niedersachsen (18.11.2024) stoppten dies durch Klagen  – ein kleiner Sieg, der verwaisten Nachwuchs (mindestens vier Welpen 2024) verhinderte. Dennoch: Die Besenderung (Halsband-Tracking) wurde gefordert.  Dabei ist bekannt, dass besenderte Wölfe nicht lange überleben. 
Diese Eskalation ist kein Zufall. In Rheinland-Pfalz werden Wölfe mit Propaganda als „Überbedrohung“ diffamiert, obwohl Risse oft auf mangelnden Schutz zurückgehen. Wolfshasser-Netzwerke nutzen soziale Medien und Lokalpresse, um Hysterie zu schüren – mit Folgen: Zerschossene Rudel führen zu mehr Rissen durch unerfahrene Jungtiere, was den Kreislauf der Verfolgung antreibt.
Beispielfoto: So groß ist ein im Frühjahr geborener Wolfswelpe inzwischen.

Der Verlust von GW1999f: Ein Schlag für das Rudel und unsere Natur

Der Fund ihres Skeletts in Altenkirchen-Flammersfeld – einem Kerngebiet des Rudels – kann zwar auch auf einen natürlichen Tod hindeuten, doch die Vorkommnisse dort lassen eine illegale Beseitigung vermuten. Als das Muttertier war GW1999f das Herz des Rudels: Sie jagte kranke und alte Tiere und schützte ihre Jungen. Ihr Verschwinden bedroht nun die ganze übrig gebliebene Familie. Im Juni 2025 wurde ein Wolf und ein Welpe auf einem Wildkamerafilm nachgewiesen, am 30. Juli dann drei Wolfswelpen. 

GW1896m allein mit den verbliebenen Welpen des Rudels

Das Rudel könnte zerfallen, wie so viele vor ihm. Wie viele Opfer muss es noch geben, bevor Menschen endlich begreifen, dass die Wölfe nicht die Feinde sind, sondern Lobbyistenkonzerne, die den Wolf zum Feindbild und Sündenbock und als bewährtes Ablenkungsmanöver aufbauen? 
Der Zerfall des Rudels dürfte tatsächlich für mehr, statt weniger Risse gesorgt haben. Dem Vater GW1896m wurde ab August Risse an ungeschützten Schlachthirschen und Ziegen nachgewiesen. Ein Welpe des Rudels, GW4620f, riss am 20. August ebenfalls ungeschützte Schlachtdamhirsche.

Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordert:

  • Gründung von regierungsunabhängigen Spezialeinheiten zur Wildtierkriminalitätsbekämpfung – wie sie in Italien (Carabinieri per la Tutela della Fauna) und Spanien (SEPRONA) erfolgreich eingesetzt werden. Nur unabhängige Ermittler können den Einfluss lokaler Netzwerke brechen.
  • Herdenschutz statt Abschüsse: Nutzt EU-Fördermittel für effektive Zäune.
  • Hinweise, gerne auch anonym, an uns: Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de oder Mobil: 0176 48732612

 

Dieser tragische Fall zeigt auch, dass wir Tierfreunde, Natur- und Wolfsschützer uns nicht alleine auf Klagen verlassen können, denn gegen illegale Verfolgung hilft nur Einsatz direkt vor Ort in den Wolfsgebieten. Hier brauchen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. noch viel mehr Unterstützung. 

Quellen:

http://www.wolfsschutz-deutschland.de

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2